Aktuelle Sonderausstellung:

Bis Sonntag, 7. April 2024 (dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr)

 

“Herrschaftszeiten?! 900 Jahre Haus Lippe”

 

Neue Sonderausstellung “Herrschaftszeiten?! 900 Jahre Haus Lippe” an drei Standorten

 

900 Jahre Geschichte? Na Herrschaftszeiten, da weiß man ja gar nicht, wofür man sich zuerst interessieren soll, oder? Tatsächlich ist die lippische Geschichte der letzten 900 Jahre voller aufregender, lehrreicher und überraschender Details. Der heutige Kreis Lippe entstand dabei letztlich aus der Herrschaft Lippe, dem Besitz der Familie zur Lippe. 

 

Der erste gesicherte Vertreter des Hauses Lippe tritt 1123 in einer Urkunde als gesetzlicher Vertreter einer Nonne namens Helmburg auf. Mit diesem Bernhard I. und seinem kurz darauf ebenfalls nachgewiesenen Bruder Hermann I. beginnt die Reihe der lippischen Dynasten. Es folgen 27 Generationen des Hauses Lippe bis heute. Inklusive Brüdern, Schwestern, Vettern, Kusinen und Ehepartnern eine kaum zu überblickende Zahl von Familienmitgliedern. Dabei ist die Geschichte des Hauses Lippe so eng mit der des Landes verknüpft, dass fast jedes Familienmitglied für eine bestimmte historische Entwicklung stehen kann.

 

Eine Ausstellung an drei Standorten in Detmold und Lemgo versucht ab Oktober sich diesem Stoff zu nähern. Im Lippischen Landesmuseum Detmold, im Fürstlichen Residenzschloss Detmold und im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake werden gleichzeitig einzelne Kapitel aus der Geschichte des Hauses Lippe aufgearbeitet. Ausgehend von einzelnen Familienangehörigen, erschließt die Ausstellung so wichtige Zeitabschnitte der lippischen Geschichte. Dabei werden bekannte Vertreter des Hauses wie Bernhard II., Simon VI. oder Fürstin Pauline ebenso beschrieben, wie weniger bekannte Herrscher und Herrscherinnen. Wer weiß schon genaueres über Simon Philipp zur Lippe oder ist sich über den Einfluss Magdalenes von Mansfeld auf die Reformation in Lippe im Klaren? Und wer denkt bei dem Namen Alexander an einen lippischen Fürsten?

 

Die Ausstellung berichtet aber nicht nur von Herrschern und Herrscherinnen, die Biographien anderer Familienmitglieder und enger Vertrauter lassen den Betrachter tiefer in die Geschichte der jeweiligen Zeit eintauchen. Auch dabei ergänzen sich die Lebensgeschichten von bekannteren und unbekannteren Personen. Zu den berühmteren Protagonisten zählen etwa Gerhard II. zur Lippe, Erzbischof von Bremen im 13. Jahrhundert oder der Politiker und Unternehmer Adolf Neumann-Hofer im frühen 20. Jahrhundert. 

 

Dagegen dürften der Lemgoer Ratsherr Conrad Plette oder Paulines Sohn Friedrich nur ausgesprochenen Kennern der lippischen Geschichte bekannt sein. Da der Stoff in der Tat so umfangreich ist, dass man ihn in einer Ausstellung nicht komplett abhandeln kann, präsentieren die drei Orte einzelne Kapitel, die sich innerhalb der 900 Jahre abspielten. Wesentliche Wendepunkte der lippischen Geschichte, die bis heute wirken, wie die Reformation oder die Zeit barocker Prachtentfaltung, werden dabei genauso ins Auge gefasst, wie in der Vergangenheit bereits abgeschlossene Besonderheiten, etwa die selbstständige Geschichte der Linie Lippe-Brake.

 

Soweit möglich, werden die dargestellten Personen durch die Abbildung zeitgenössischer Porträts vorgestellt. Umrahmt wird jedes einzelne Kapitel von Objekten aus dem direkten Umfeld der Personen. Manches wird man dabei gern ein zweites Mal sehen, wie die wunderbare Schachfigur aus dem Fundgut der Falkenburg oder den Fürstenbrief für Leopold I. Sehr viele Objekte werden in Lippe aber erstmals gezeigt bzw. wurden viele Jahre nicht mehr ausgestellt. Darunter befinden sich wertvolle Objekte aus dem Grab Gerhards II. von Bremen genauso wie ein Lippstädter Schützenvogel von 1532, nach aktuellem Kenntnisstand das älteste Schützenkleinod Westfalens oder ein Duellkasten mit Pistolen aus dem 19. Jahrhundert. 

 

Neben offiziellen Regierungsobjekten, wie der Fahne, die Pauline den Soldaten, die gegen Napoleon kämpfen sollten, mit auf den Weg gab, stehen auch private Stücke wie eine Medaille zur Silberhochzeit Leopolds IV.

 

Die Ausstellung ist zu sehen ab 21. Oktober im Detmolder Landesmuseum, dem 22. Oktober im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und dem 4. November im Residenzschloss Detmold. Das umfangreiche Begleitprogramm der Kooperationspartner ist auf der Homepage www.herrschaftszeiten-lippe.de zu finden.

Dienstag, 1. August 2023, verlängert bis 31. Januar 2024 dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr,

 

Upgrade der Dauerausstellung “Echt dufte! So riecht die Weserrenaissance”

 

Ein Museum, das duftet? Wie ungewöhnlich und aufregend zugleich! Um Ihnen und euch einen noch intensiveren Kunstgenuss zu ermöglichen, haben wir 14 prägnante Werke in unserer Dauerausstellung ausgewählt und mit einer entsprechenden Riechstation ausgestattet. In der Kapelle duftet es bei einer Darstellung von Adam und Eva beispielsweise nach süßem Apfel. Mmmh, so macht Kunst noch mehr Spaß! Und wie riecht eigentlich eine Zibetkatze, ein Handschuh oder Bibergeil, das Schmerzmittel der Renaissance? Eine Entdeckungstour für feine Näschen!

Eintritt: 3 Euro; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei!

 

 

Mitmachprogramm für Kindergärten und Grundschulen

Immer der Nase nach!

Puh, wie das stinkt…Weil es mit der Sauberkeit in der Renaissance nicht weit her war, musste man den unangenehmen Gerüchen mit Parfüm entgegenwirken. Bei einem kurzweiligen Rundgang durch die Dauerausstellung finden wir heraus, welche ungewöhnlichen Gerüche es damals gab. Anschließend stellen wir im Labor selber Lavendelparfüm her. In einem dekorativen ­Flakon dürfen die Kinder den Duftstoff mit nach Hause nehmen. 

Eintritt: frei! Material: 1 Euro pro Person. Dauer: 1,5 Stunden. Anmeldung: Tel. 05261/94500 oder per Mail an info@museum-schloss-brake.de

 

 

 

 

 

 

 

 

Vergangene Sonderausstellungen:

Sonntag, 27.11.2022, bis Montag, 29.5.2023, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr,

 

Magische Sonderausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“

 

Link zum virtuellen Rundgang:

https://360.strohmeiermedien.de/museum-schloss-brake/#node29

 

Sie wollten unbedingt herausfinden, wie man Gold herstellt – und am liebsten auch, wie man unsterblich wird. Die Rede ist von den berühmt-berüchtigten Alchemisten, die sich seit Jahrhunderten auf die Suche nach dem angeblich dafür nötigen „Stein der Weisen“ machten. Doch was genau ist dran an den Ideen, Vorstellungen und Experimenten der frühen Forscher? Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake geht dem Mythos auf den Grund und widmet seine nächste Sonderausstellung dem Thema „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“.

 

 

Die Besucherinnen und Besucher können sich auf zahlreiche Gemälde, Kupferstiche, Skulpturen, Gesteinsproben, Handschriften und ganz neue Erkenntnisse freuen, die die bisherigen Klischees der eher betrügerischen Alchemisten geraderücken sollen. „Mein persönliches Highlight ist ein dank der Staff-Stiftung kürzlich ersteigertes und äußerst beeindruckendes Öl-Gemälde des flämischen Malers Victor Mahu. Es zeigt ein in geheimnisvolles Licht getauchtes Interieur mit einem Alchemisten und seinen Mitarbeitern “, schwärmt Dr. Michael Bischoff, Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung.

 

 

Inmitten der Sonderausstellung steht tatsächlich ein nachgebautes Laboratorium. Es zeigt, wie die Alchemisten von einst gearbeitet haben. Hier brodelte, zischte und dampfte es bei den vielen, oftmals nicht ungefährlichen Experimenten. Mit Quecksilber und anderen Metallen haben sie hantiert, Flüssigkeiten destilliert und verdampft sowie die Labortechnik samt ihrer bis heute angewendeten Apparaturen entwickelt.

 

 

Doch bekanntlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Das mussten auch die Alchemisten feststellen. Dennoch waren ihre Versuche nicht vergebens. Denn „nebenbei“ machten sie bahnbrechende Entdeckung und Erfindungen, beispielsweise des Schießpulvers, des Phosphors, des europäischen Porzellans, verschiedener Medikamente, für den Buchdruck wichtiger Legierungen sowie des Glases. In der Ausstellung ist dementsprechend auch echtes Böttger-Porzellan sowie ein original Rubinglas zu bestaunen. Es enthält einen Hauch Gold und besticht mit seinem unverwechselbaren Rotton.

 

 

Auch in Lippe und am Schloss Brake in Lemgo lebten und experimentierten Alchemisten. In dem Zusammenhang spielt auch der Lemgoer Apothekenerker eine zentrale Rolle, der die Portraits berühmter Ärzte und Naturforscher zeigt. Zudem hat Graf Simon VI., der in Sachen Kunst, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft immer auf der Höhe der Zeit war, Alchemisten engagiert und mit einem kostenintensiven Laboratorium in seinem Schloss ausgestattet. Der Historiker Georg Heil hat diesbezüglich verschiedene Archive durchsucht, bestehende Quellen neu ausgewertet, die Lebensgeschichte zweier lippischer Alchemisten erforscht und ist zu spannenden Einsichten gekommen.

 

 

Festzuhalten ist: Die Alchemie ist eine frühe Form der Wissenschaft. Sie befasste sich mit den Abläufen in der Natur, mit ihren Elementen und Verwandlungen. Sicherlich gab es unter den Alchemisten auch betrügerische Scharlatane, doch handfeste Entdeckungen und Erkenntnisse sind bis heute erhalten und bilden die Grundlage der heutigen Chemie.

 

 

Passend zur Ausstellung sind mitreißende Konzerte, spannende Kindertheaterstücke und bebilderte Vorträge geplant. Für Kindergärten und Schulklassen gibt es spezielle museumspädagogische Angebote zum Mitmachen. Zur Ausstellung erscheint auch eine reichhaltig bebilderte Publikation mit anregenden Beiträgen zum Thema.

 

 

Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Unterstützt wird sie auch durch die Staff-Stiftung, die Lippische Landesbrandversicherung AG sowie durch verschiedene öffentliche und private Leihgeber.

 

 

Zauberhaftes Mitmachprogramm zur Sonderausstellung

 

Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“ bietet das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake vom 27.11.2022 bis 28.5.2023) ein umfangreiches Mitmachprogramm für Kindergärten und Schulklassen an.

Freuen kann man sich auf folgende Angebote:

 

Hexen-Einmaleins (für Kindergärten):

Kennst du das Hexen-Einmaleins? Auf jeden Fall brauchst du dafür einen Hexenhut, einen Hexenbesen und eine schwarze Katze. Deinen Zauberstab darfst du dir bei uns selber basteln, damit er dir auch gehorcht. Alle weiteren Zutaten findest du in unserer Sonderausstellung. Doch aufgepasst, wir haben sie gut versteckt!

Eintritt: frei! Materialkosten: 1 Euro pro Person, Dauer: 1 Stunde inkl. kindgerechter Kurzführung durch die Ausstellung. Anmeldung unter Tel. 05261/94500 oder info@museum-schloss-brake.de.

 

 

Achtung: Streng geheim! (für Grundschulen)

Damit niemand davon erfährt, verschlüsselt man Geheimnisse am besten oder schreibt sie mit unsichtbarer Geheimtinte. In unserer Sonderausstellung verraten wir dir alles über die geheimen Symbole der Alchemisten. Anschließend kannst du dein Wissen in unserem Museumslabor ausprobieren und selber Geheimtinte herstellen. Wir verraten bestimmt nichts!

Eintritt: frei! Materialkosten: 1 Euro pro Person, Dauer: 1,5 Stunden inkl. kindgerechter Kurzführung durch die Ausstellung. Anmeldung unter Tel. 05261/94500 oder info@museum-schloss-brake.de.

 

 

Goldfälschen für Anfänger! (ab 5. Klasse)

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Ausnahmsweise kannst du bei uns aber ein wenig nachhelfen. In unserer Sonderausstellung findest du magische Zutaten und entdeckst vielleicht sogar den „Stein der Weisen“. In unserem Museumslabor ziehst du einen Forscherkittel an, setzt eine Schutzbrille auf und verwandelst anschließend eine Kupfermünze in „Gold“. Natürlich ohne Echtheitsgarantie.

Eintritt: frei! Materialkosten: 1 Euro pro Person, Dauer: 1,5 Stunden inkl. kindgerechter Kurzführung durch die Ausstellung. Anmeldung unter Tel. 05261/94500 oder info@museum-schloss-brake.de.

 

 

Ein Begleitprogramm, das Laune macht

Das Programm des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake verspricht jede Menge Abwechslung. Und das Schöne daran: Oftmals gibt es einen Bezug zur aktuellen Sonderausstellung, so dass sich die bildenden und die darstellenden Künste gegenseitig bereichern und ein großes Ganzes ergeben.

Freuen kann man sich beispielsweise auf:

– Konzerte in Kooperation mit dem Landestheater Detmold (18.12.; 23.4.)

– Lesungen (7.5.: „Ritter Rost und das magische Buch“ für Kinder; 14.5.: Musikalische Lesung mit Ausschnitten aus „Kinder der Sonne“ für Erwachsene)

– Kulturtees – Vortrag, Gebäck und Tee (14.12.; 1.2.; 15.3.),

– Kuratorenführungen durch die Sonderausstellung (22.1.; 5.3.; 3.5.)

– Workshops (22.2.: Porzellan-Malen in Kooperation mit dem Museum Schloss Fürstenberg)

– Wissenschaftsshows (22.3. „Die Physikanten“)

 

 

Sichern Sie sich jetzt schon Ihre Plätze unter Tel. 05261/94500 oder kasse@museum-schloss-brake.de.

 

 

 

 

 

 

Vergangene Sonderausstellungen

“50 Jahre Lippische Gesellschaft für Kunst – 50 Jahre Plakatkunst Klaus Staeck”

Vom 25.9.2022 – 8.11.2022

„Ich stelle bloß. Ich stelle klar. Ich stelle richtig“ – die Lippische Gesellschaft für Kunst (LGfK) widmet dem Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist Klaus Staeck eine Retrospektive. 50 Plakate aus 50 Jahren seines Schaffens werden in der Zeit vom 25. September bis 8. November 2022 im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ausgestellt. Klaus Staeck steht wie kein anderer in Deutschland dafür, Demokratie, Meinungs- und Kunstfreiheit zu verteidigen und ist damit Deutschlands bedeutendster Plakatkünstler.

 

Für Klaus Staeck (*1938) ist Kritik das Salz in der Suppe der Demokratie. Seine Kunst versteht er selbst als „Demokratiearbeit“. Seit den 1960er Jahren nutzt Staeck das Plakat, aber auch Postkarten und Aufkleber, um gesellschaftliche Themen und Krisen zu kommentieren. Über das Medium Plakat schafft Staeck eine Angriffs- und Provokationsfläche aus Bild und Text, die im öffentlichen Raum – für alle – lesbar ist. Bis heute tragen seine Entwürfe eine ungeheure Brisanz und Aktualität in sich, wobei die Kritik meist mit einem satirischen Ansatz versehen ist. Nicht selten evozierten seine Plakate einen juristischen Eklat, wobei Staeck auch oft auf eine Auseinandersetzung aus war. So 1988, als er mit Greenpeace zusammen das Plakat „Alle reden vom Klima – Wir ruinieren es“ entworfen hatte, gegen das die Unternehmen Hoechst AG und Kali-Chemie klagten. Es ging um die Zerstörung der Ozonschicht durch deren FCKW-Produkte. Insgesamt wurden gegen Staeck 41 Prozesse geführt, z.T. bis zum Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht, die er alle gewann und mit denen er Meilensteine für die Meinungs- und Kunstfreiheit in der Demokratie setzte.

 

Bekannt wurde Staeck Anfang der 1970er Jahre mit seinem ironischen Plakat „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“, das eine Druckauflage von 75.000 Exemplaren erreichte. Inzwischen umfasst sein künstlerisches Werk mehr als 300 Plakate, die weltweit in mehr als 3.000 Ausstellungen zu sehen waren, u.a. viermal bei der Documenta in Kassel. Staeck war u.a. Mitbegründer der Internationalen Kunst- und Informationsmesse Düsseldorf/Köln, aus der die Art Cologne hervorging. 1986 wurde er als Nachfolger von Joseph Beuys an die Kunstakademie Düsseldorf berufen und war von 2006 bis 2015 Präsident der Akademie der Künste in Berlin, deren Ehrenpräsident er bis heute ist.

 

Die Ausstellung „50 Jahre Plakatkunst Klaus Staeck“ läuft vom 25. September bis 8. November 2022 im Sonderausstellungsraum des Weserrenaissance Museums Schloss Brake und ist täglich außer montags vom 10-18Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzregeln.

 

 

 

“Ausgezeichnet! Prämierte venezianische Kostümkreationen aus OWL”

Vom 10.4.2022 – 21.8.2022

 

Link zum virtuellen Rundgang:

https://360.strohmeiermedien.de/museum-schloss-brake/archiv/ausgezeichnet/#node29

 

Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake überrascht mit einer Sonderausstellung der besonderen Art. Ausgesprochen bunt, kreativ und fantasievoll sind die prächtigen Ausstellungsstücke, die gezeigt werden und dieses Mal überwiegend aus Stoff bestehen. „Ausgezeichnet! Prämierte venezianische Kostümkreationen aus OWL“ heißt der Titel der Ausstellung des aus Lippe stammenden Kostümkünstlers Horst Raack. Die Eröffnung findet am Sonntag, 10. April 2022, um 15 Uhr statt. Anmelden kann man sich ab sofort unter Tel. 05261/94510 oder per Mail unter info@museum-schloss-brake.de.

 

Freuen kann man sich auf thematisch unterschiedlich ausgerichtete Kostüme. Mal geht es um die Natur, mal um Shakespeare, um Porzellan oder auch um Tiere. Blumen, Rüschen, Spitzen, Schleifen, Fächer aus dem 18. Jahrhundert, Schirme und Masken dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Mit dabei ist beispielsweise ein türkisfarbenes Kostüm mit langem Mantel und weißen Kniestrümpfen. Pfauenfedern schmücken den Kopf und die Ärmel. Oder wie wäre es mit einem Huhn-Kostüm mit rosa-farbenem Schnabel, Eiern und einem Korb voller Küken? „Die Kostüme sind allesamt in aufwändiger Handarbeit entstanden“, verrät Horst Raack, der eigentlich gelernter Goldschmied ist. Von 2009 bis 2021 hat er insgesamt sieben Mal beim internationalen Wettbewerb „La maschera più bella” des Karnevals von Venedig den ersten Preis für die besten Kostüme gewonnen. Bis heute ist er einer der erfolgreichsten Teilnehmer.

 

„Uns hat das Thema auch kunst- und kulturhistorisch gereizt. Italien ist schließlich die Wiege der Renaissance. Und die Einflüsse sind auch hier bei uns deutlich sicht- und spürbar“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Jahrhundertelang wurde der Karneval in Venedig zelebriert. Ausgehend von den italienischen Fürstenhöfen entwickelten sich seit dem Mittelalter immer prunkvollere Formen bis hin zu ausgelassenen Festen mit Masken, Tierkämpfen und Feuerwerken. In Venedig feierte man den Karneval vom 26. Dezember bis zum Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Dies war die Zeit, in der sich arm und reich mischten, denn unter der Maske blieb der Träger verborgen. Im 18. Jahrhundert erreichte der Karneval seine größte Pracht. Diese Blütezeit endete 1797 mit dem Ende der Markusrepublik durch Napoleon Bonaparte. Dennoch gab es im 19. Jahrhundert Bestrebungen, den Karneval wieder zu beleben, jedoch erreichte er nicht mehr seine alte Bedeutung.

 

Erst 1979 wurde der venezianische Karneval durch eine Gruppe von Künstlern neu belebt und lockt seitdem unzählige Besucher aus aller Welt in die Stadt. Viele traditionelle Masken und Kostüme werden getragen, die an die Historie der Stadt erinnern, so zum Beispiel an die “Commedia dell’arte”. Darunter versteht man die verschiedenen Varianten des traditionellen Theaters im Italien des 16. bis 18. Jahrhunderts. Dazu kommen neue Einflüsse, insbesondere auch von Individualisten, die ihre zum Teil selbst gefertigten Kostüme stolz präsentieren. Einen Höhepunkt bildet der Wettbewerb „La maschera più bella” – die Wahl des schönsten Kostüms. Eine Fachjury, bestehend aus Modeschöpfern, Künstlern und Kostümmeistern, die teilweise Produktionen für Hollywood ausstatten, begutachtet die Teilnehmer. Je einzigartiger ein Kostüm ist, desto höher wird es bewertet. Horst Raacks Kostümkreationen stehen dort stets hoch im Kurs. Nun werden sie bis zum 21. August im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ausgestellt.

 

Abgesehen von den Kostümkreationen sind auch Plakate, Fotos, Druckgraphiken, Fächer und weitere zum Thema passende Exponate in der Ausstellung zu sehen. Die aus Herford stammende Künstlerin Kirsten Serowski präsentiert zudem stimmungsvolle Bilder mit venezianischen Motiven, und zwar unter dem Titel „Serenissima“.

 

„Außerdem zeigen wir einen von der Deutschen Welle gedrehten Dokumentarfilm über Horst Raack und seine Kostümkreationen“, sagt Dr. Vera Lüpkes. Damit die Besucherinnen und Besucher voll und ganz in diese faszinierende Welt eintauchen können, lädt im Museum eine Selfie-Station mit Gondel dazu ein, Fotos von sich vor dem Markusplatz zu machen.

 

Alle Kindergärten und Schulklassen können sich auf zur Sonderausstellung passende, museumspädagogische Programme freuen. Theorie und Praxis werden dabei in besonderem Maße miteinander verbunden. Nach einer Führung durch die Ausstellung kann man zum Beispiel eine Pompomrakete basteln und einen Maskenball starten oder je nach Altersklasse auch jede Menge über Totenmasken oder Schandmasken erfahren.

 

Passend zur Sonderausstellung lädt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake auch zu vielen thematisch passenden Veranstaltungen ein. So steht am Samstag, 30. April, beispielsweise das Kindertheater „Des Kaisers neue Kleider“ auf dem Programm. Am Mittwoch, 1. Juni, findet ein „Kulturtee“ mit Horst Raack und seinen Geschichten statt. Bei der szenischen Lesung „Casanova“ dreht sich am Sonntag, 17. Juli, alles um die zahlreichen Liebschaften eines der bekanntesten Frauenhelden aller Zeiten. Nähere Informationen zur Ausstellung und zu allen Veranstaltungen gibt es unter www.museum-schloss-brake.de.

Fotos: Costumi

 

 

Mitmachprogramm für Kindergärten und Schulen:

 

Maskenball (für Kindergärten und Grundschulen):

 

Verkleiden macht Spaß. Besonders, wenn man durch eine phantasievolle Maske nicht gleich erkannt wird. In unserer Sonderausstellung zeigen wir wunderschöne Kostüme und Masken, die in den vergangenen Jahren beim Karneval in Venedig viele Preise gewonnen haben. In einer kurzweiligen Führung gehen wir auf die Geschichte des Karnevals ein und verkleiden uns anschließend selber. Nachdem wir eine „Pompomrakete“ gebastelt haben, kann der Maskenball starten.

Materialkosten: 1 Euro p. P.; Dauer: 1,5 Stunden, Anmeldung
unter Tel. 05261/945010; info@museum-schloss-brake.de

 

 

Hinter der Maske (ab 5. Klasse)

Der Karneval in Venedig ist weltberühmt. In unserer Sonderausstellung zeigen wir preisgekrönte Kostüme, die in aufwändiger Handarbeit in OWL entstanden sind. Der Kostümschneider Horst Raack hat sich damit einen Traum verwirklicht, doch warum verkleiden sich Menschen eigentlich so gerne und seit wann? Wozu diente eine Schandmaske und was sind Totenmasken? Das alles erfährt man in einer kurzweiligen Führung. Ein Selfie in „Venedig“ mit einer Maske deiner Wahl darf da natürlich nicht fehlen.

Dauer: 1 Stunde, Anmeldung unter Tel. 05261/945010; info@museum-schloss-brake.de

 

 

 

 

 

“Hofjagd – Privileg und Spektakel”

Vom 12-9.2021 – 27.2.2022

 

Link zum virtuellen Rundgang:

https://360.strohmeiermedien.de/museum-schloss-brake/archiv/hofjagd/#node28

 

Die Hofjagd hat eine faszinierende Geschichte von 2.500 Jahren und stellte ein gesellschaftliches Großereignis dar. Warum, in welchem Rahmen und wie wurde an den Fürstenhöfen der Neuzeit gejagt? Wer durfte damals überhaupt jagen? Welche Rolle spielte die Hofjagd in Lippe? Und wie haben Künstler wie Lucas Cranach d.Ä., Wolfgang Birkner, Hans Steiner und Joos de Momper das höfische Waidwerk im Bild festgehalten?

 

 

Fragen wie diese nimmt die neue Sonderausstellung „Hofjagd – Privileg und Spektakel“ im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo unter die Lupe. Die Eröffnung findet am Sonntag, 12. September 2021, um 16 Uhr statt, und zwar mit musikalischer Untermalung des Jagdhornbläserkorps der Alten Hansestadt Lemgo. Außerdem ist die Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Lippe im Einsatz. Anmelden kann man sich unter Tel. 05261/94500 oder per Mail unter info@museum-schloss-brake.de. Der Eintritt ist frei.

 

 

„Wir präsentieren die unterschiedlichen Formen der Hohen Jagd, die französische Parforcejagd und die deutsche Eingestellte Jagd. Ferner die Eber- und die Beizjagd. Die historische Jagd auf Wölfe spielt ebenfalls eine Rolle“, sagt PD Dr. Heiner Borggrefe, der Kurator der Sonderausstellung.

 

 

Wenn wir heute vom Jagen sprechen, denken die Befürworter an artgerechtes, freies Tierleben, an die verantwortungsvolle Pflege des Wildbestandes, an den Verzehr von gesundem Fleisch; die Gegner an ein vermeintlich überholtes Jagdgesetz, an das Töten eines Mitgeschöpfes. Diese Kontroverse leistet sich unsere Gesellschaft.

 

 

Ursprünglich wurde Wild gejagt, um verzehrt zu werden. Im Reich der assyrischen Könige entstand vor über 2500 Jahren die Hofjagd. Sie blieb bis zur Französischen Revolution ein fester Bestandteil der monarchischen Hofkultur. Jagen war Ausdruck herrscherlicher Macht. Lange diente es auch der Erziehung der männlichen Eliten zum Krieg. Jagderfolg drückte außerdem die Befähigung zum Herrscheramt aus.

 

 

Im Mittelalter entstand das herrscherliche Jagdprivileg: Kaiser oder König beanspruchten das Recht, überall in ihrem Herrschaftsraum zu jagen. Sie bevorzugten das große Wild wie Hirsch, Reh, Wildschwein und Bär. Das war die Hohe Jagd im Unterschied zur Niederen Jagd (Hase, Fuchs und Dachs). Seit dem Mittelalter bewegte sich das Jagen im Kanon einer verfeinerten und ritualisierten Hofkultur, an der adelige Damen einen großen Anteil hatten. Es diente der Unterhaltung und definierte darüber hinaus das kulturelle Selbstverständnis der Höfe.

 

 

Im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake sind Bilder der Jagd in Malerei und Graphik zu sehen. Präsentiert werden zahlreiche originale Jagdwaffen aus einer vergangenen Zeit, als noch vom Pferd mit Jagddegen, Jagdschwert und Saufeder gejagt und Vögel mit dem sogenannten Vogelschnäpper und der Leimrute erlegt beziehungsweise gefangen wurden. Seltene Objekte wie ein Jagdhorn von 1500 oder schwere, mit Dornen besetzte Schutzhalsbänder für Hunde gegen den tödlichen Kehlenbiss der Wölfe runden die Ausstellung ab.

 

 

Freuen kann man sich außerdem auf verschiedene Tierfelle, die das Gerbereimuseum Enger zur Verfügung gestellt hat. Die Besucherinnen und Besucher können im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, wie sich ein Wildschwein, ein Braunbär, eine Wildkatze oder ein Otter anfühlen.

 

 

Verschiedene interaktive Medienstation laden zum Mitmachen ein. Per Knopfdruck kann man unterschiedliche Jagdhornsignale und Tierstimmen anhören und auch dank entsprechender Hintergrundmusik in die Welt des Waldes eintauchen.

 

 

Passend zur Ausstellung sind mitreißende Konzerte, spannende Kindertheaterstücke und bebilderte Vorträge geplant. Für Kindergärten und Schulklassen gibt es spezielle museumspädagogische Angebote zum Mitmachen. Zur Ausstellung erscheint auch eine reichhaltig bebilderte Publikation mit anregenden Beiträgen zum Thema.

 

 

 

 

 

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“Mettendchen aus dem Homeoffice”

Karikaturen von Peter Menne

Vom 11.4. – 11.7.2021

 

Link zum virtuellen Rundgang:

https://360.strohmeiermedien.de/museum-schloss-brake/archiv/menne/#node12

 

Mal haben sie eine riesengroße Nase, mal stachelig behaarte Beine oder ein ausladendes Hinterteil. Mit seiner spitzen Feder zaubert Peter Menne markante Figuren – garniert mit amüsanten Sprüchen. Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake widmet dem Karikaturisten von Sonntag, 11. April, bis Sonntag, 11. Juli, eine Sonderausstellung, und zwar zu dem topaktuellen und alles beherrschenden Thema Corona. Die zu bestaunenden Zeichnungen sind dabei mit dem augenzwinkernden Titel „Mettendchen aus dem Homeoffice“ überschrieben.

 

„Wir laden alle Interessierten am Sonntag, 11. April, um 15 Uhr zu einer digitalen Eröffnung ein, und zwar auf unserer Homepage www.museum-schloss-brake.de/video-schloss-brake“, sagt Musemsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Auf diese Weise kann man eine Talkrunde verfolgen mit Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes und Karikaturist Peter Menne. Die unterhaltsame Moderation übernimmt der Kleinkünstler Erwin Grosche.

 

Doch was genau erwartet die Besucher in der Ausstellung? Zu sehen gibt es spitzfindige Satire und präzise beobachtete Milieubeschreibungen. Mennes Zeichnungen verortet man gerne in Westfalen. Sie sind sperrig und kantig wie der Westfale selbst, was sie davor bewahrt, in irgendeine Heimattümelei abzurutschen.

 

Menne thematisiert den kleinen Mann bzw. die kleine Frau auf der Straße. Doch Vorsicht, man darf sich nicht täuschen lassen! Denn so harmlos, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, sind Mennes Pinselstriche nicht. Bei allem Verständnis für die Verschrobenheiten, Verklemmtheiten und Spleens der westfälischen Provinzbürger können sie einem auch gehörig leidtun. Bei aller vordergründigen Komik erlauben die Bilder auch Blicke in die seelischen Abgründe der Porträtierten. Diese Doppelbödigkeit macht nicht zuletzt das Besondere der Menneschen Karikaturen aus.

 

Als Antwort auf den Lockdown zu Beginn der Coronakrise schuf Peter Menne kurzweilige Bild-Text-Collagen, die Unterhaltung und Ersatz für geschlossene Kultureinrichtungen bieten sollten. Bekannte Autoren wie Fritz Eckenga, Erwin Grosche, die Bullemänner, Andreas Scheffler oder Johann König lieferten ihm Kurzgeschichten, Gedichte, Aphorismen und Kommentare, auf die Menne mit satirischen Zeichnungen antwortete. So entstand das Projekt KulturLieferservice, dessen virenfreie Unterhaltung die Kulturinteressierten per E-Mail, auf Facebook, Instagram, über Tageszeitungen und Stadtmagazine erreichte.

 

Die Ausstellung „Mettendchen aus dem Homeoffice“ zeigt eine Auswahl der Originalzeichnungen und gibt Einblick, wie Kreativität auch in unwirtlichen Zeiten zusammenfindet. Begleitend zur Ausstellung gibt es eine gleichnamige Publikation und Lesungen beteiligter Autoren.

 

Peter Menne wurde 1962 ohne größeres Dazutun als Westfale geboren – wie er selber sagt. Seine berufliche Laufbahn begann im Aktzeichensaal der FH Bielefeld. 1991 zog es ihn an die Berliner Kunsthochschule. Vielen Lippern ist Peter Menne noch gut in Erinnerung, denn 1993 erhielt er ein Stipendium des Landesverbands Lippe und der Stadt Schieder-Schwalenberg, wo er viele Jahre als Dozent an der Sommerakademie unterrichtete. Nähere Informationen zu Peter Menne und ein interaktives Making-of zum gesamten Projekt findet man auf www.menne-illustration.de/kulturlieferservice/.

 

Doch damit nicht genug. Auch für das Ausstellungsende ist bereits etwas Besonderes geplant. „Schon jetzt möchten wir Sie zur Finissage am Sonntag, 11. Juli 2021, um 15.00 Uhr ins Schloss Brake einladen“, sagt Peter Menne. Im Anschluss an die Finissage liest Andreas Scheffler, einer der beteiligten Autoren, aus dem Buch zur Ausstellung und aus weiteren Werken. Eine weitere Lesung ist mit dem bekannten Autor Fritz Eckenga geplant.

 

Die Sonderausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, vom Kultursekretariat NRW in Gütersloh, vom Landesverband Lippe, von der Alten Hansestadt Lemgo, vom Landschaftsverband Westfalen- Lippe, von der Lippischen Landesbrandversicherung AG, von der Abfallbeseitigungs GmbH Lippe, von der Sparkasse Lemgo und von der Heinrich Siebrasse Stiftung.

 

Die Ausstellung wurde als Wanderausstellung konzipiert, und zwar auf Initiative des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake in Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW in Gütersloh. „Wir freuen uns sehr, dass die Premiere bei uns stattfindet und dass die Werke zuerst bei uns zu sehen sind“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Anschließend wird die Ausstellung auch in weiteren Städten Nordrhein-Westfalens gezeigt

 

Während des gesamten Ausstellungszeitraums lädt das Museum auf seiner Homepage zu einem digitalen Rundgang ein.

 

Den Digitalen KulturLieferserice finden Sie unter: https://www.instagram.com/kulturlieferservice/ und https://www.facebook.com/peter.menne.395.

Das Making-of unter: https://menne-illustration.de/kulturlieferservice.

Anmeldung für den KulturLieferservice unter: peter@menne-illustration.de.

 

 

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“Von der alten Herrlichkeit”

Piranesis Veduten und Korkmodelle von Dieter Cöllen

Was für ein Multitalent! In ihm steckte nicht nur ein Architekt, Bühnenbildner und Zeichner, sondern auch ein begeisterter Archäologe, begnadeter Kupferstecher und Radierer. Er war fasziniert von antiken Gebäuden und setzte sie gekonnt in Szene. Die Rede ist von dem italienischen Künstler Giovanni Battista Piranesi. In diesem Jahr wäre er 300 Jahre alt geworden. Daher widmet ihm das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Kooperation mit der Stiftung Ahlers Pro Arte, Herford, eine Sonderausstellung mit dem Titel „Von der alten Herrlichkeit“.

 

Doch damit nicht genug, denn den 18 großformatigen Piranesi-Blättern stehen weltweit einzigartige Korkmodelle des Phelloplastikers Dieter Cöllen zur Seite. Diese zeigen ebenfalls antike Gebäude und bestechen durch ihr besonderes Material und ihre Präzision. Im Weserrenaissance-Museum werden die maßstabsgetreuen Nachbildungen auf Augenhöhe präsentiert. Flankiert werden die Kunstwerke von verschiedenen Mitmachstationen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir zwei völlig verschiedene Kunstgattungen, die sich beide auf ihre ganz eigene Art mit dem Reiz der Ruinen von Rom und Paestum beschäftigen, in einer Ausstellung gegenüberstellen können“, sagt die Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Zu sehen sind unter anderem der berühmte Rundtempel von Tivoli, die griechischen Tempel, die bis heute in Paestum zu bewundern sind, und viele andere antike Gebäude, die Jahrhunderte in Rom überdauert haben.

 

Dem Künstler Piranesi ging es darum, die verfallenden Zeugnisse der Zeit festzuhalten. Der Geschäftsmann Piranesi wollte den reichen Kultur- und Bildungsreisenden von damals ein Souvenir in Form einer Radierung verkaufen. Mit großem Erfolg.

 

Der Tourismus befand sich damals noch in den Kinderschuhen. Die Menschen sehnten sich nach den Schrecken des Siebenjährigen Krieges nach einer Art Tapetenwechsel. Venedig, Rom, Florenz waren bevorzugte Ziele. Auch Goethe zog es nach Italien – und er war begeistert. „Daher haben wir unsere Ausstellung ganz bewusst mit einem Zitat des bedeutenden Dichters und Denkers betitelt, nämlich „Von der alten Herrlichkeit““, verrät Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes.

 

Auch Goethe, der 14 Monate durch Italien reiste, hat die detaillierten Zeichnungen Piranesis gekannt. Das Besondere daran: Die ursprüngliche Monumentalität der antiken Bauten kommt durch die Untersicht und durch die relativ kleinen dekorativen Staffagefiguren besonders gut zur Geltung. Piranesi stellte zeitlebens 1200 dieser „großformatigen Postkarten“ her.

 

Um die Schönheit und Proportionen der antiken Gebäude umfassend würdigen zu können, fragten Romreisende auch nach Architekturmodellen ihrer Sehnsuchtsorte. Der Neapolitaner Giovanni Altieri schuf 1767 das erste Modell, und zwar den vielbestaunten Rundtempel von Tivoli. Das erste Modell lockte Begehrlichkeiten und zog eine wahre europäische Modewelle nach sich.

 

Mitte des 19. Jahrhunderts ebbte sie ab. Die Modelle gerieten in Vergessenheit und verschwanden im Privatbesitz oder in den Depots öffentlicher Sammlungen. Erst mit der Neuaufstellung der Museumssammlungen Anfang des 20. Jahrhunderts werden die Korkmodell-Sammlungen wieder öffentlich gezeigt, so beispielsweise in Darmstadt, Kassel, Aschaffenburg und Gotha. Mittlerweile nutzen Archäologen diese Modelle für ihre Studien. Denn sie belegen den Zustand der antiken Ruinen von vor rund 300 Jahren ziemlich präzise.

 

Einen entscheidenden Impuls für das aufflammende Interesse an Korkmodellen setzte vor allem der aus Köln stammende „Ruinenbaumeister“ Dieter Cöllen. Der 67-jährige hat die Kunst der Phelloplastik des 18. Jahrhunderts wiederbelebt. Durch langjährige Recherchen beherrscht er heute als einziger diese scheinbar vergessene Kunst und konnte sie in Bezug auf ihre Dauerhaftigkeit sogar noch optimieren. 300 Jahre halten seine Modelle, an denen er bis zu einem Jahr arbeitet.

 

Cöllen übernahm bereits die Restaurierung historischer Korkmodelle für Museen und Sammler in Kooperation mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Inzwischen restauriert er aber nicht nur alte Modelle, sondern baut selber neue. Er rekonstruiert sogar zerstörte Monumente wie beispielsweise den Beltempel in Palmyra. Cöllens Werke sind weltweit in namhaften Museen und Galerien ausgestellt und dienen an vielen Universitäten zu Lehrzwecken.

 

„Die Korkmodelle von Dieter Cöllen sind echte Hingucker und wahre Publikumsmagnete, die auf alle Altersgruppen wirken“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. „Kork kann sehr schön den Verfall darstellen. Und der Verfall erzählt Geschichten“, umschreibt Cöllen seine Begeisterung für das Material.

 

 

 

 

 

Original oder Fälschung? Mini-Ausstellung mit Werken von Albrecht Dürer

Mit einem künstlerischen Leckerbissen öffnet das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake nach der mehrwöchigen Corona-Zwangspause nun endlich wieder seine Tore. „Wir zeigen einige unserer wertvollsten Grafiken“, verspricht der stellvertretende Museumsdirektor Dr. Heiner Borggrefe. Die Besucher können sich auf eine Mini-Ausstellung mit original Werken von Albrecht Dürer höchstpersönlich freuen. Der 1471 in Nürnberg geborene Künstler ist einer der wichtigsten Vertreter der Renaissance.

 

Sowohl christliche als auch sozialkritische Motive sind im Rahmen der Dauerausstellung zu sehen. So zum Beispiel Dürers Kupferstiche „Bauern im Gespräch“, „Bauer und Frau“ oder auch „Verlobung Marias“. Dass sich diese Werke in der umfangreichen Grafik-Sammlung des Hauses befinden, ist vor allem der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake und der Kulturinitiative „Frauen für Lemgo“ zu verdanken.

 

Doch damit nicht genug. Gezeigt werden im Rahmen der Mini-Ausstellung auch drei Blätter von Johann Wierix, der Albrecht Dürers Werke im wahrsten Sinne des Wortes „abgekupfert“ und sogar dessen Signatur kopiert hat. Originale und Fälschungen sind dabei kaum zu unterscheiden. Letztere stammen aus dem Nachlass eines Sammlers. Von Wierix zu sehen sind „Maria und Kind – von Engeln gekrönt“, „Christus als Schmerzensmann“ und „Christus am Kreuz“.

 

Mit dem Kupferstechen haben sowohl Dürer als auch Wierix viel Geld verdient. „Besonders bemerkenswert ist dabei die atemberaubende Feinheit der Arbeiten“, betont Dr. Heiner Borggrefe.

Zu sehen ist die Mini-Ausstellung im Rahmen der Dauerausstellung jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

 

 

Fotos: Eckehard Deichsel, Restaurator im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, hat die Grafiken von Dürer und Wierix gekonnt in Szene gesetzt.

 

 

„Drei bewaffnete Bauern“ – Kupferstich von Albrecht Dürer. Copyright: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

 

 

Hasen und Heilige

Rosemarie Sprute – Bernhard Sprute.

Echo der Renaissance

Sie sind den Alten Meistern der Renaissance auf der Spur, lassen sich von ihnen inspirieren und kreieren daraus etwas aufregend Neues. Die Rede ist von den Künstlern Rosemarie Sprute und Bernhard Sprute. In Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und der Lippischen Kulturagentur des Landesverbandes Lippe haben sie die Sonderausstellung „Hasen und Heilige“ auf die Beine gestellt.

Die Sonderausstellung liest sich wie ein Echo auf die Renaissance. Seit vielen Jahren beschäftigen sich Rosemarie und Bernhard Sprute mit dieser faszinierenden Epoche. Für die bevorstehende Sonderausstellung haben sie sich ganz konkret mit herausragenden Werken auseinandergesetzt, die im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu sehen sind. Darunter unter anderem die Gärten von Hans Vredeman de Vries oder auch das Stillleben von Joachim Beuckelaer.

„Hasen und Heilige“ –  der Name ist bei dieser Sonderausstellung Programm. Denn die in Bad Oeynhausen lebende Künstlerin Rosemarie Sprute lässt heilige Frauen, Sibyllen, Sultane und venezianische Dogen in einer faszinierenden Atmosphäre erscheinen. Die Reihe der weiblichen Heiligenfiguren entstand in der Auseinandersetzung mit Gemälden des spanischen Malers Francisco de Zurbarán. Die ausgestellten großformatigen Arbeiten zeigen Frauen mit unterschiedlichen legendenhaften Lebensgeschichten wie beispielsweise Casilda von Toledo, Rufina von Sevilla oder Isabel von Portugal. Rosemarie Sprute spannt den Bogen von gestern zu heute und öffnet somit den Blick auch für gegenwärtige Problemfelder: Märtyrerinnen des sogenannten Islamischen Staates, Rolle der Frau in der katholischen Kirche sowie die Ursachen und Folgen von religiös motiviertem Handeln.

„Mein Malprozess ist paradox und von Widersprüchen geprägt“, so beschreibt Rosemarie Sprute selbst ihre Arbeitsweise. Bei ihr geht es um das Auf- und wieder Abtragen von Farbe, Konstruieren und Dekonstruieren von Figuren, Auflösen von einzelnen Bildbereichen und Schaffen einer fragmentarischen, diffusen, quasi unlogischen Oberfläche.

Ganz anders arbeitet hingegen Bernhard Sprute. Er trägt die Farbe sehr dick auf die Leinwand auf und versucht auf diese Art, das Wilde und Ursprüngliche der Natur einzufangen. Tiere liegen dem gebürtigen Detmolder dabei besonders am Herzen – sowohl tot als auch lebendig. In Anlehnung an die niederländische Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts präsentiert er in der Sonderausstellung unter anderem einen plastisch gestalteten Hasen.

 

Auch in dem Gemälde „Kreis der toten Tiere“ hat Bernhard Sprute den symbolträchtigen Hasen festgehalten. Seite an Seite mit Vögeln und Bienen hat er ihn im Kreis arrangiert, sich leicht berührend, im Tode vereint, mi den Farben Rot und Grün spielend.

Die Ausstellung ist bis zum 2. August jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu bestaunen.

Passend zur Sonderausstellung ist folgende Publikation erschienen:   

Michael Bischoff, Vera Lüpkes (Hg.): Exotische Welten. Unterwegs mit Forschern, Künstlern und Entdeckern, Lemgo 2019, 232 Seiten, durchgängig farbig bebildert, EUR 8,95 ISBN 978-3-945776-02-5

Sonntag, 16. Juni 2019 – Sonntag, 24. November 209 (wegen der großen Nachfrage bis 5.1.2020 verlängert!!!)

Exotische Welten   Unterwegs mit Forschern, Künstlern und Entdeckern

Lust auf einen Tapetenwechsel? Interesse an fernen Ländern, spannenden Kulturen und jeder Menge Abenteuer? Mit der nächsten Sonderausstellung entführt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake seine Besucher in „Exotische Welten“.   Hier gibt es einen ersten Eindruck in die Ausstellung. Guten Flug!   https://youtu.be/SwxdEbSupS4

„Kommen Sie mit nach Amerika, Indien, Ägypten, Japan und Südafrika“, lädt Kurator Dr. Michael Bischoff zur Ausstellung ein. Schon vor ungefähr 400 Jahren machten sich Reisende wie Engelbert Kaempfer, Hans Jacob Breuning und Jan Huygen van Linschoten auf den Weg, die Welt zu entdecken. Allerdings reisten sie damals nicht, um sich zu erholen und zu vergnügen, sondern aus handfesten politischen, ökonomischen oder wissenschaftlichen Gründen. Die Expeditionen dauerten teilweise jahrelang, waren mühsam und oft lebensgefährlich.

Was die Reisenden sahen, wen sie trafen, worüber sie staunten und was sie verblüffte, verrät die Ausstellung anhand vieler Exponate und der original Reiseberichte. Den von Hans Jacob Breuning beispielsweise gibt es weltweit nur noch acht Mal – das hier zu sehende Exemplar wurde freundlicherweise von der Lippischen Landesbibliothek Detmold als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Die in den Berichten beschriebenen Erlebnisse sowie die darin enthaltenden Bilder lösten zur damaligen Zeit Faszination und Staunen aus. So etwas hatte man noch nie gesehen oder gehört.

Das, was die Reisenden von damals als „Mitbringsel“ im Gepäck hatten, sind die Ausstellungsstücke von heute. Freuen kann man sich somit auf eine regelrechte „Kunst- und Wunderkammer“ mit kostbaren Objekten wie beispielsweise einer afrikanischen Maske, der magische Kräfte zugesprochen wurden. Zu sehen sind auch seltene Tierpräparate beispielsweise von einem Paradiesvogel, einem Kugelfisch und einem nordamerikanischen Bären. Sie alle wurden vom Lippischen Landesmuseum Detmold zur Verfügung gestellt.   Darüber hinaus stellt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake Naturalien wie Muscheln oder auch Tierschädel aus. Ein echter Hingucker ist sicherlich ein beeindruckender Walrossschädel – entliehen vom Übersee-Museum Bremen. Gezeigt werden aber auch ethnographische Gegenstände wie Waffen, Werkzeuge, Kleidung und Kunsthandwerk.

Das Besondere an der Ausstellung: Wer selbst das eine oder andere exotische Stück zuhause hat und es vorübergehend im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ausstellen möchten, kann sich gern melden unter info@museum-schloss-brake.de.   Im Ausstellungszeitraum finden immer sonntags um 15 Uhr öffentliche Führungen statt. Außerdem stehen viele abwechslungsreiche Begleitveranstaltungen auf dem Programm. Angefangen bei Puppentheater über Bauchtanz und eine Lesung bis hin zu einem Konzert mit aserbaidschanischer Musik. Für Kindergärten, Schulen und Erwachsenengruppen gibt es spezielle Mitmach-Angebote.

Mitmach-Programme zur Sonderausstellung „Exotische Welten“   Für Kindergärten und Grundschulen: Sei kein Frosch und reise mit!   Frösche findet man auf der ganzen Welt. Und sie haben jede Menge zu erzählen. In einer kindgerechten Führung dreht sich alles ums Reisen, um weit entfernte Länder und um Tiere, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Passend dazu  lesen wir ein japanisches Märchen über zwei reisende Frösche, basteln die grünen Gesellen in Origamitechnik und lassen sie hüpfen. Wer schafft es wohl in den Teich? Dauer: 1 Stunde; Eintritt: 2 Euro pro Kind; Erzieher und Lehrer frei!

Ab 5. Klasse: In einer Stunde um die Welt Ganz schön gefährlich! Bevor es Autos, Züge und Flugzeuge gab, war das Reisen oft mühsam und dauerte teilweise jahrelang. Ob man heil wieder zuhause ankam, war mehr als fraglich. Im Rahmen einer kurzweiligen Führung lernen die Schülerinnen und Schüler unglaubliche Geschichten über exotische Länder, ihre Bewohner und ihre Tierwelt kennen. Außerdem erfahren die Kids spielerisch mit Hilfe eines Fröbelturms, dass auf Reisen alle an einem Strang ziehen müssen. Dauer: 1 Stunde; Eintritt: 2 Euro pro Kind; Erzieher und Lehrer frei!

Für Erwachsene: Dahin, wo der Pfeffer wächst Warum zog es die Weltenbummler von einst eigentlich in exotische Länder? Was haben sie gesucht und gefunden? Wie spiegelt sich das Erlebte in ihren bebilderten Reiseberichten wider? Und warum wünschen wir manche Mitmenschen immer noch dahin, wo der Pfeffer wächst? Dauer: 1 Stunde; Eintritt: 33 Euro pro Gruppe plus 2 Euro Eintritt pro Person Anmeldungen erbeten unter Tel. 05261/945010 oder per Mail unter info@museum-schloss-brake.de.     Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu bestaunen.      

Sonntag, 23. Juni 2019, bis 5. Januar 2020   Surreale Sonderausstellung „Achtung Bildakrobat!“

Bildmontagen sind seine große Leidenschaft. Die Kunstwerke des lippischen Fotografen Merten Kunisch, besser bekannt als „Der Bildakrobat“, sehen zwar realistisch aus, sind aber surreal.  Und genau das macht ihren Reiz aus.   Hier gibt es einen ersten Einblick in die Ausstellung. Guten Flug!   https://www.youtube.com/watch?v=JvUzNHZ-cT4

Seine erste analoge Kleinbildkamera bekam Kunisch im Kindergartenalter. Später gab es mit 14 Jahren die erste analoge Spiegelreflexkamera. Es folgte die analoge Filmentwicklung mit Fotoabzügen in der Dunkelkammer. Irgendwo dazwischen wurden Polaroidbilder manipuliert. „Man konnte die Entwicklungsflüssigkeit der unbelichteten Sofortbilder ins Bild herauspressen. So entstanden dann abstrakte Farbbilder durch die unkontrollierte Belichtung“, so Kunisch.

Als die ersten digitalen Consumerkameras den Markt eroberten, folgten die ersten Versuche in der elektronischen Bild- und Videobearbeitung am Computer. „Die digitale Bildbearbeitung gibt mir die Möglichkeit, Stimmungen zu zeigen, die ein normales Foto nicht bieten kann“, erklärt Kunisch.   Heute nutzt er die Bildbearbeitung ganz bewusst zur Manipulation. „Vielleicht wird auch dem einen oder anderen bewusst, wie leicht man heute Bilder und Videos manipulieren kann. Wir alle übersehen das in der heutigen Medienlandschaft oft“, sagt Kunisch.

Inzwischen sind die Bilder des Bildakrobaten in Medien in über 55 Ländern publiziert worden. „Eine Tageszeitung in Indien hat das Bild mit dem Schiff großflächig gedruckt und ein großes Lifestyle-Magazin aus Asien hat mich als digitalen Dali der Neuzeit bezeichnet“, erinnert sich Kunisch. Publikationen von Bildern in renommierten, deutschsprachigen Fachzeitschriften gehören ebenfalls zu Kunischs Reputation. Regional ist Kunisch auch für Großprojekte wie die „Wimmelfotos“ bekannt, bei denen jeweils mehrere hundert Menschen einzeln fotografiert werden und in Bildmontagen zusammengefasst werden.   Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu bestaunen.

Hinweis:   Sonntag, 8. September 2019, 11 und 16 Uhr   Tag des offenen Denkmals Fotokünstler Merten Kunisch führt durch seine Ausstellung   In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Es geht um das Überwinden von tradierten Ansichten, Techniken, Erklärungen und praktischen Umsetzungen. Dementsprechend führt Merten Kunisch, besser bekannt als „Der Bildakrobat“, an diesem Tag persönlich durch seine Ausstellung und zeigt, was sich dank moderner Technik in der Fotokunst verändert hat und möglich wird. Der Eintritt ist am “Tag des offenen Denkmals” frei!  

Sonntag, 9. Dezember 2018 – Sonntag, 20. Januar 2019   Weyhnacht – Bergmänner, Lichterengel und Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge   Leuchtende Glockenengel, figurenreiche Krippen und Puppenstuben, Bauernhöfe und Miniaturspielzeug soweit das Auge reicht! Mit der neuen Sonderausstellung „Weyhnacht – Bergmänner, Lichterengel und Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge“ bringt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake nicht nur Kinderaugen zum Strahlen.   Passend zur Eröffnung am Sonntag, 9. Dezember, um 11.30 Uhr legt sogar der niederländische „Sint Nicolaas“ mit seinen Gehilfen, den „zwarte Pieten“ einen Zwischenstopp im Schloss ein. Außerdem steht eine märchenhafte Aufführung der Ostschule Lemgo zu Tschaikowskis „Nussknacker“ auf dem Programm.   Im Rahmen der Ausstellung kann man sich auf mehr als 1000 kunstvoll geschnitzte und gedrechselte Objekte aus dem Erzgebirge freuen. Einige von ihnen sind so klein, dass sie sogar in eine Streichholzschachtel passen wie beispielsweise drei Sternsinger. Andere wiederum sind einen Meter groß. Die Rede ist von einer fünfstöckigen, drehbaren Pyramide aus dem 19. Jahrhundert. Maria mit dem Kind ist darin zu sehen, die Heiligen drei Könige ebenfalls, eine gebückte Holzsammlerin, ein fröhlicher Vogelhändler und jede Menge Tiere – allesamt von Kerzen umstellt, versteht sich.   „Zum ersten Mal in der Geschichte des Museums präsentieren wir eine Sonderausstellung der besinnlichen Art. Bei uns kann man dem Weihnachtsstress entkommen, entschleunigen, die Vorweihnachtszeit genießen und sich an sächsischem Kunsthandwerk erfreuen “, empfiehlt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes.   Ein Mitglied des museumseigenen Freundeskreises hatte angeregt, die private Sammlung der Eheleute Dr. Brockhaus aus Lemgo in den neuen Ausstellungsräumen zu zeigen. Eine Seite der Familie ist im Erzgebirge verwurzelt und hat über Jahrzehnte hinweg die dort entstandene Volkskunst gesammelt, gekauft oder auch geschenkt bekommen.   Zum Hintergrund: Im 19. Jahrhundert erfuhr der Bergbau im Erzgebirge einen konjunkturellen Einbruch. Die Bergleute mussten sich einen Nebenerwerb suchen. Was lag da näher, als das Holz des waldreichen Gebirges nicht mehr nur als Grubenholz zu nutzen? So entstanden zauberhafte Figuren, die bis heute wunderbar weihnachtliche Stimmung verbreiten.   Der Bergbau und die christliche Symbolik hängen dabei eng miteinander zusammen. So gehören Bergmann und Engel als Lichterträger wie Zwillinge zueinander. Lichter und Glocken spielten im Bergbau eine lebenswichtige Rolle. Ohne Kerzen hätten die Bergleute im Stollen nichts gesehen und die Bergglocke zeigte den Stand des Grundwassers an. Einer dieser Stollen hieß sogar „Weyhnacht“ – und wurde somit Namensgeber für die neue Sonderausstellung im Weserrenaissance-Museum.   Wie aufwändig die Fertigung der erzgebirgische Volkskunst ist, kann man anhand der Ausstellungsstücke zwar erahnen, aber am Sonntag, 16. und 30. Dezember sowie am 6. Januar, können die Besucher live miterleben, wie die Späne fliegen. Jeweils von 12 bis 17 Uhr darf man dem Drechsler Bastian von Goetz bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.   Ein echter Hingucker während der gesamten Ausstellungsdauer ist sicherlich auch ein drei Meter großer Tannenbaum, der den Raum mit seinem unwiderstehlichen, weihnachtlichen Duft erfüllt. Dank der freundlichen Unterstützung des Lemgoer Einzelhandels Doerfert ist der Baum über und über geschmückt mit den liebreizenden Dekorationen aus dem Hause Wendt & Kühn.  Diese können auch im Museumsshop gekauft werden. Auch die Stiftung Eben-Ezer bietet Handarbeiten zum Verkauf an, und stellt Kindermöbel für die Kinderspielecke zur Verfügung. Dort liegt das berühmte Fröbel-Spielzeug, das noch immer hergestellt und weltweit exportiert wird. Hier ist ausprobieren, knobeln und Spaßhaben angesagt.   Darüber hinaus gibt es vor allem für Kindergärten und Schulklassen ein museumspädagogisches Angebot. Nach einer Kurzführung durch die Ausstellung kann man beispielsweise Glücksschweinchen – wie im Erzgebirge – selbst schnitzen oder köstliches Marzipan selbst herstellen.   Nähere Informationen und Anmeldungen unter Tel. 05261/945010 oder per Mail an info@museum-schloss-brake.de. Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Januar dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu bestaunen. Am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar ist das Museum geschlossen. Zwischen den Feiertagen bietet sich dafür aber der zweite Weihnachtstag hervorragend für einen Besuch an. Fotos: Herrmann/Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

Sonntag, 29. Juli 2018 – Sonntag, 4. November 2018   #pARTicipate – Mach Dich zum Kunstwerk   Der berühmten Mona Lisa einen Schnäuzer malen und das blaue Pferd von Franz Marc mit einer Möhre füttern? Wo gibt es denn so etwas? Im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo! Vom 29. Juli bis zum 4. November 2018 überrascht das frisch renovierte Haus mit einer Sonderausstellung der besonderen Art, denn Langeweile war vorgestern. Mit der Ausstellung „#pARTicipate – Mach Dich zum Kunstwerk“ lädt das Museum Alt und Jung zum Erleben, Mitmachen und vor allem Spaß haben ein.     Freuen kann man sich auf 19 großformatige reproduzierte Topwerke der Kunstgeschichte. Fast jeder ist ihnen irgendwann in seinem Leben schon einmal irgendwo begegnet. Wer kennt sie nicht, die herzzerreißenden Raffael-Engel, „Die Geburt der Venus“ von Botticelli oder den „Schrei“ von Edvard Munch? Beginnend in der Renaissance führt die Abenteuerreise von Michelangelo über Manet und Degas bis hin zu Picasso und Keith Haring. In den begleitenden, leicht verständlichen Texten erhält man kurze und knackig formulierte Informationen zu den Künstlern, ihren Werken und den Epochen.   Die Besucher können eine äußerst unterhaltsame und dennoch lehrreiche Zeitreise durch 500 Jahre Kunstgeschichte unternehmen – und  Teil der Kunstwerke werden. Diesen Moment der Begegnung dürfen sie mit der Kamera aufnehmen und nach Lust und Laune in den sozialen Medien posten. „So findet die Ausstellung durch die Selbstinszenierung quasi im Handumdrehen Fans und animiert jeden, bei diesem Event mitzumachen – Kultur für alle“, betont die Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes.     Mit dieser Ausstellung betritt das Museumsteam spannendes Neuland. Mit dem Umbau des Weserrenaissance-Museums weht ein spürbar frischer Wind durch die renovierten Gemäuer, und zwar ganz bewusst. Kunst ist für alle da – und das Museum ermöglicht mit dieser Ausstellung einen völlig neuen, und vor allem spielerischen Zugang dazu. Es geht um neue Formen der Kommunikation und darum, den Besucher selbst und auch die neuen Medien miteinzubeziehen. Das Weserrenaissance-Museum wird somit zu einem lebendigen Ort, an dem mit Kunst experimentiert werden darf und kann.   Vor allem die jüngeren Besucher können sich an der Kasse gern mit Malvorlagen und Buntstiften eindecken und somit die Ausstellung noch intensiver auf eigene Faust erleben.     Abgesehen von regelmäßigen Führungen durch die Ausstellung (jeweils sonntags um 15 Uhr) kann man auch besondere museumspädagogische Angebote buchen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Malkursus unter dem Motto „Fälschen für Anfänger“? Außerdem können Kindergärten Buttons selber gestalten in dem Kursus „Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Darüber hinaus  dürfen Grundschüler „Malen wie Michelangelo“. Die weiterführenden Schulen dürfen sich auf „Selfie-Mania-Events“ freuen.   Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen unter Tel. 05261/945010 oder per Mail unter info@museum-schloss-brake.de.     Unterstützt und gesponsert wird die Ausstellung von der Rudi-Scharf-Stiftung, Phoenix Contact, der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, der Stiftung „Für Lippe“, dem Landesverband Lippe, der Alten Hansestadt Lemgo, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt, der Abfallbeseitigungs GmbH Lippe, der Sparkasse Lemgo sowie dem Institut für Kulturaustausch.   Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu bestaunen – donnerstags sogar bis 20 Uhr. Ein echter Mehrwert für alle werktätigen Besucher und die, die nach Feierabend ein Teamhappening aus der Ausstellung machen möchten.     Der Eintritt zur Ausstellung beträgt 5 Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren. Eine Familienkarte ist für 10 Euro im Angebot, und Schüler im Klassenverbund zahlen 2 Euro.

 

Sehen Sie sich auch die Website zur Ausstellung an (www.machs-maul-auf.de):

Zur Austellungs-Website ...

3. September 2017 – 7. Januar 2018

Mach’s Maul auf – Reformation im Weserraum
 
 
500 Jahre nach Martin Luthers Thesenanschlag zeigt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake eine Ausstellung über die Reformation in Nordwestdeutschland. Erstmals werden die kulturellen, politischen und kirchlich-religiösen Rahmenbedingungen der Reformation in der Region veranschaulicht. Anhänger von Martin Luther predigten schon früh in Bremen, Braunschweig, Minden und Herford. Zusammen mit den Bürgern der Städte wendeten sie sich gegen die katholische Kirche. Es gab Aufruhr. Die Bürger stürmten Kirchen und Klöster. Sie zerschlugen Altäre und Heiligenbilder. Fürsten – Landgraf Philipp der Großmütige in Kassel und Herzog Ernst der Bekenner in Celle – zählen zu den Vorkämpfern der Reformation. Sie begründeten mit Luther die evangelische Kirche, die nun unabhängig war vom Papst in Rom.   Die Ausstellung veranschaulicht die Entstehung und den Verlauf der Reformation im Weserraum. Gemälde, Skulpturen, Flugblätter, anregende Inszenierungen und moderne Medien führen uns die enormen Veränderungen und den Wandel der christlichen Religion vor Augen. Die Entstehung der verschiedenen Glaubensrichtungen wird einfach und verständlich dargestellt. Eine besondere Rolle fällt den Neuen Medien der Lutherzeit zu: Ohne den Buch- und Bilderdruck hätte sich die Reformation nicht so schnell ausbreiten können.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog. Ein kulturpädagogisches Begleitprogramm wird die Ausstellung ergänzen.

29. April 2017 – 11. Juni 2017

heimat.nrw – Fotoausstellung der NRW-Stiftung mit Fotos von Horst Wackerbarth   Zur Wiedereröffnung zeigt das Weserrenaissance-Museum eine ungewöhnliche Fotoausstellung mit rotem Sofa und Selfie-Station   Die Rote Couch ist das Markenzeichen des international bekannten Künstlers Horst Wackerbarth. Er war damit unterwegs in der Eiswüste Alaskas und im Regenwald Südamerikas, in den Metropolen Europas und den Dörfern Sibiriens. Nun reiste der Fotokünstler im Auftrag der NRW-Stiftung mehr als ein Jahr lang durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens, um für das Porträt „heimat.nrw” mit seiner berühmten Roten Couch besonders typische und besonders markante Orte und Menschen in Szene zu setzen. So entstand ein Porträt des Landes und seiner Bewohner, bestehend aus zahlreichen großformatigen Bildern und Videowerken.   Eine umfangreiche Auswahl mit den Ergebnissen seiner Reise wird nun vom 29. April bis zum 11. Juni 2017 im Weserrenaissance-Museum im Lemgo zu sehen sein, das nach umfassender Restaurierung und Erweiterung mit den Werken Wackerbarths wiedereröffnet.   Wackerbarths Werke ermöglichen einen ungewöhnlichen Blick auf die kulturelle, wirtschaftliche und naturräumliche Entwicklung des Landes. Viele der besuchten Orte haben zudem einen Bezug zu Natur- und Kulturprojekten der NRW-Stiftung. So gehören etwa das mit Hilfe der NRW-Stiftung restaurierte Junkerhaus in Lemgo, die Senneschäferei in Hövelhof, das Weißstorch-Schutzprojekt in Minden oder das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu seinen Motiven mit Bezug zur NRW-Stiftung. Für „heimat.nrw“ greift der Fotograf aber auch aktuelle Themen wie Migration, Inklusion Wirtschaft und soziale Themen auf.   Die Besucher der Ausstellung in Lemgo haben zudem die Möglichkeit, auf der berühmten Couch zu sitzen, sich darauf selbst zu fotografieren und so Teil des Projektes „heimat.nrw“ zu werden. Wackerbarths Ziel ist es, ein Porträtwerk zu schaffen, eine Galerie der Menschheit. Die Rote Couch ist dabei gemeinsamer Nenner, Bühne, Thron und Kommunikationsplattform zugleich. „Die Rote Couch bringt alle Menschen auf Augenhöhe!“ so der Künstler, der seine Arbeit als „work in progress“, als eine „never ending story“ bezeichnet, die erst mit Wackerbarths Tod enden wird. Bis heute haben über 800 Menschen in 52 Ländern auf der Roten Couch Platz genommen und die universellen Fragen, die Wackerbarth seinen Protagonisten stellt und mit Video aufzeichnet, wurden in 53 Sprachen beantwortet.   Wackerbarths Arbeiten sind in 10 Buch-Monografien veröffentlicht, wurden in mehr als 50 Einzelausstellungen in Museen und Galerien weltweit gezeigt und sind in 13 bedeutende Sammlungen zeitgenössischer Kunst aufgenommen. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir anlässlich der Wiedereröffnung unseres Museum eine so hochkarätige Ausstellung zeigen können“, sagt Dr. Vera Lüpkes, leitende Direktorin des Weserrenaissance-Museums.   Gefördert von der NRW-Stiftung https://www.nrw-stiftung.de  

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